Als ich mich 2009 für den Slogan „Move with your voice, speak with your body“ entschied, war das für mich eine Bauchentscheidung. Ich wusste, dass für mich unser Körper und die Fähigkeit, gut mit anderen Menschen zu kommunizieren, zusammenhängen. Unter dem Schlagwort Embodiment oder „Leadership Embodiment“ kommt diese Welle jetzt nach Deutschland, was mich sehr freut. Amy Cuddy (Siehe Blog) und Wendy Palmer haben den Begriff bekannt gemacht, in Deutschland Maja Storch.
Mein Verständnis des Embodiment ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Verstand, Emotionen und Körper als verschiedene Ausdrucksformen des gleichen Systems sieht. Entscheidend dabei ist die Annahme, dass sich alle drei Ausdrucksformen gegenseitig beeinflussen. In der Arbeit als Trainer sind damit sowohl non-verbale Handlungen, Emotionen oder gedankliche Konstrukte der Wahrnehmung Ansatzpunkte für Interventionen. Damit ist Embodiment nicht nur eine Methode, sondern vielmehr eine Grundhaltung.
Für den oder die Coachee ist der Embodiment-Ansatz ein Weg, mehr Achtsamkeit für das eigene Wahrnehmen und Handeln zu entwickeln. Darüber hinaus erhält der oder die Coachee konkrete Handlungsansätze, durch wir unsere eigene Selbstwahrnehmung positiv beeinflussen, aber auch andere aktiv anders wahrnehmen. In einem weiteren Schritt wird es möglich, den Körper, Emotionen und unsere Gedanken bewusst und authentisch einzusetzen, um mit anderen zu kommunizieren.
Embodiment-Training verbindet sich neben Coaching, und Präsenz- und Moderationstraining mit Praktiken der Meditation, des Gebets, dem Kampfsport aber auch mit körperorientierten Therapieformen. In meinen Trainings nutze ich den Embodiment-Ansatz durch bewusste Körperarbeit, körperorientierten Gruppenübungen, Auftrittsübungen und situative Rollenspiele. Hinweise und Ansätze für den Coachee kommen so nicht nur auf der mentalen Ebene, sondern auch über Emotionen und den Körper. Meiner Ansicht nach hat das zur Folge:
- dass Lernen nachhaltiger ist, da auf unterschiedlichen Ebenen Feedback und Ausprobieren stattfindet,
- dass Lernen mehr Spaß macht, weil nicht immer mit der selben Brille auf ein Thema geschaut wird. Der stete Wechsel zwischen Körper/Emotion/Wahrnehmung-Gedanken belebt das Denken und verhindert Frustration
Als Coaching- und Trainingsansatz ist Embodiment deshalb für mich lebendig und wirksam.